Mensa 1 der Freien Universität Berlin
1952–53, 1975–77
Van’t-Hoff-Straße 6, 14195 Berlin-Dahlem
Auftraggeber: Freie Universität Berlin
Noch bevor eine Gesamtgestaltung des Campus der Freien Universität in Dahlem feststand, wurde Hermann Fehling mit dem Entwurf einer Mensa für die Universität beauftragt. Die Mensa war der erste Neubau der Freien Universität, der mit seiner modernen Konstruktion und Formensprache eindeutig Abstand vom Neoklassizismus des Nationalsozialismus nahm.
Der Entwurf von 1952 ist mit seiner weiß verputzten Kuben, den dunkel lackierten Stahlfenstern und der Betonung der Horizontalen eindeutig ein Versuch, an die klassische Moderne anzuknüpfen. Hauptbaukörper des dreigeschossigen Baus ist ein auf Stützen gestellter Speisesaal, der über das verglaste Erdgeschoss hinauskragt und dessen geschlossene Stirnseite als große weiße Fläche über dem transparenten Eingangsbereich an der Van’t-Hoff-Straße schwebt.
Mehr als 20 Jahre nach ihrer Fertigstellung planten Fehling+Gogel eine Erweiterung der Mensa. Der Nebentrakt an der Ostseite der Mensa wurde durch einen dreigeschossigen Riegel ersetzt. Neue sanitäre Anlagen wurden in einem halbrunden Turm untergebracht, der dynamisch zur Van’t-Hoff-Straße aus der Gebäudefront ausschwingt.
Mit diesem „Schiffsbug“, der einen deutlichen Verweis auf Hans Scharouns Breslauer Ledigenwohnheim von 1928-29 darstellt, bauten Fehling+Gogel ihre letzte Reverenz an den 1972 verstorbenen Scharoun.